Kurzweilig, aber etwas fehlt
So zieht sich ein gemischtes Bild durch die zehn Songs von „Father Of All…“. Die kurzweiligen Lieder knüpfen an alte Hits an, gehen aber gleichzeitig mit dem Selbstanspruch ins Rennen, ein neues Kapitel aufzuschlagen. Der Sound der Musik stimmt, der thematische Ansatz auch – inspiriert wurde die Band laut eigener Aussage von den Sorgen der Arbeiter in den USA, die aufgrund von Arbeitsplatzverlusten und Gentrifizierung „sehr verzweifelt mit ihrer Situation geworden sind.“ Soweit alles typisch Green Day.
Doch es gibt auch ein Aber: Die Stimme von Billie Joe Armstrong ist nicht mehr so präsent wie bei den vorangegangenen Hits à la „Basket Case“. Ist der Frontmann etwa alt geworden? Oder erfindet sich die Band nach über drei Jahrzehnten grundlegend neu? Es wäre schade, Armstrong nur noch durch einen Filter zu hören, da seine Stimme immer etwas raues, verwegenes, punkiges in sich trug. Wie ein gesungener Aufstand. Where have all the riots gone?